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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 265

1877 - Oldenburg : Stalling
265 gemacht, wo sie sich mit dem Blute des Volks trnkte.*) Die dreifarbige Fahne dagegen ist von der franzsischen Tapferkeit durch ganz Europa getragen und siegreich auf den Wllen von Lissabon, Neapel und Moskau aufgepflanzt wor-den! Mit ihrem Verschwinden wrde die Hlfte von Frank-reichs Ruhm in das Dunkel der Vergessenheit versinken!" Die Wirkung dieser Rede war so mchtig, da sich die Menge mit einem Lebehoch auf Lamartine zurckzog. Aber die Ghrung unter den Massen dauerte fort. Die Februarrevolution unterschied sich von den frheren dadurch, da sie vorwiegend einen socialistischen Charakter trug. Es handelte sich darum, das Verhltni zwischen Kapital und Arbeit zu regeln und dem Drange der arbeitenden Klasse nach leichterer Befriedigung ihrer Bedrfnisse Rechnung zu tragen. Die provisorische Regierung bernahm die Pflicht, fr die Verbesserung des Looses der Arbeiter zu sorgen. Anfangs Mrz wurden in Paris und einigen anderen gre-ren Stdten Nationalwerksttten erffnet, in welchen den Ar-beitern Arbeit und Lohn gegeben wurde, die aber mehr Unter-sttzungsanstalten waren, als da etwas des Lohnes Wrdiges geleistet worden wre. Die Arbeiten, an denen sich bald gegen 100,000 Menschen betheiligten, bestanden in unnthigen Erdarbei-ten und anderen geringfgigen Diensten und liefen zuletzt auf bloen Mfsiggang hinaus, wofr tglich zwei Francs Lohn aus der Staatskasse gezahlt wurde. Da diese sogenannten Arbeiter, welche militrisch organisirt waren, soviel wie nichts thaten. so konnte es nicht fehlen, da sie ein fr die Demagogen und die Klubs stets bereites Heer bildeten. Im Palast Luxem-- brg, dem Socal der ehemaligen Pairskammer, hielt der So-i cialdemokrat Louis Blanc die Sitzungen seines Ministeriums des Fortschritts", in denen er vor einer Arbeiterversammlung [ seine revolutionre Weisheit der Organisation der Arbeit vortrug, wobei es sich um die Frage handelte, wie man sich bei weniger Arbeit einen mglichst groen Unterhalt verschaf-fen knne. Da aber im Grunde nichts erreicht wurde, so waren auch diese Versammlungen nur ein Heerd der Auf- *) Am 17. Juli 1791 bei Anwendung des Martialgesetzes gegen aufrhrerische Bewegungen.

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 266

1877 - Oldenburg : Stalling
266 regung, wo die Stichwrter: Freiheit, Gleichheit, Brderlich-feit in aller Munde waren, und die Gefahr nahe lag, den rohesten Communismus aus der Theorie in die Wirklichkeit bergehen zu sehen. Die Nationalwerksttten verschlangen ungeheure Summen, dazu kam noch der Unterhalt der neu gegrndeten 20,000 Mann starken Mobilgarde, die aus jungen Proletariern bestand, von denen der Mann tglich einen Fran-ken Lhnung erhielt. Die Folge davon war, da die Staats-papiere um die Hlfte fielen, und der Finanzminister sich ge-nthigt sah, die directen Steuern um 45 Procent zu erhhen, wodurch die Begeisterung des Landvolks fr die Republik gewaltig gedmpft ward. Handel und Gewerbe stockten: der Staats- und Privatcredit sank, und ein Bankerott stand in drohender Nhe. Am 27. Februar fand die feierliche Einsetzung der Re-publik Statt. Die Mitglieder der provisorischen Negierung begaben sich durch ein Spalier von Nationalgarden schreitend, nach dem Bastilleplatz, wo eine zahllose Volksmenge sie er-wartete. Sie wurden, besonders Lamartine, vom Volke mit freudigem Zuruf begrt und machten am Fue der Julisule Halt. Hier wurde das Decret, welches die Republik ein-setzte, mit donnerndem Zuruf entgegengenommen. Zuletzt zogen 100,000 Mann Nationalgarden mit klingendem Spiel und dem Gesang der Marseillaise an der provisorischen Regie-rung vorber. Ungeachtet der Lockerung so mancher Bande der Ordnung nahm doch in der ersten Zeit der Revolution die Zahl der eigentlichen Verbrechen in Paris nicht zu; nur m der Umgegend fielen groe Frevel vor. So wurde das Schlo Neuilly bei Paris, das den Orleans gehrte, von einem ru-berischen Haufen geplndert und in Brand gesteckt, wobei werthvolle Gemlde und Bcher zu Grunde gingen. Bald aber gewann die Polizei wieder greres Ansehen, um dieser Zerstrungslust entgegen treten zu knnen. Adel und Geist-lichkeit waren der Republik nicht entgegen und den Legitimisten schien die Republik weniger als die Julimonarchie zu wider-streben. Lamartine erklrte in einem Manifest an Europa' Frankreichs aufrichtige Neigung fr Erhaltung des Friedens und machte auf die Gefahren aufmerksam, die aus emem An-griff auf dasselbe fr die Angreifer selbst hervorgehen knnten.

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 199

1877 - Oldenburg : Stalling
- 199 Tagesarbeit angewiesen sind, uneigentlich genug, die arbeitenden genannt werden, in sittlicher, geistiger und materieller Hinsicht so weit emporzuheben, da sie durch Flei, Sparsamkeit und hus-lichen Sinn zu einem Dasein gelangen knnen, wo das Leben den Einzelnen wie den Familien einen hheren und wrdigeren Genu bietet. In den Kammern, wo nur die Groindustrie, der Grogrundbesitz und das Beamtenthum saen, war dieser sogenannte vierte Stand nicht vertreten, und die Regierung dachte nicht daran oder wollte nicht daran denken, da es auer der verfassungsmigen Volksvertretung berechtigte Wnsche, dringende Bedrfnisse gebe, die nach Befriedigung, und jammervolle Nothstnde, die nach Abhlfe und Beseitigung rangen. Unter solchen Umstnden fehlte es nicht an demagogisch-socialistischen Fhrern, welche die Leidenschaft der Massen erhitzten und mit verkehrten Ideen fllten. Hatte auch der St. - Simonismus mit der Verurteilung seines Oberhauptes Ensantin aufgehrt (1832), so waren seine Lehren nicht verschwunden, fanden vielmehr durch seine Nach-folger weitere Entwickelung und Verbreitung. Zunchst ber-bot Fourrier seine Vorgnger, wurde aber selbst noch durch Gbet berholt, der in einem Werke: Reise nach Jcarien" den Grundsatz des Communismus, des gemeinsamen Eigen-thums und gleichen Antheils an den Frchten der Arbeit in populrer Form darstellte, so da seine Ansichten, die an Radicalismus die vorausgehenden bertrafen, in den untersten Schichten die weiteste Verbreitung fanden. Das Grundthema war Aufhebung aller Religion als einer Pest der Menschheit, der Ehe und der Familie als der eigentlichen Quellen der Selbstsucht, und die Einfhrung der Gtergemeinschaft. Der Schriftsetzer Proudhon stellte noch den Satz auf, da alles Eigenthum Diebstahl und jede Art von Auctoritt eine Ty-rannei sei. Der Journalist Louis Blanc empfahl in einem Werke der die Einrichtung der Arbeit die Einfhrung von Nationalwerksttten, in welchen alle Arbeiter Beschftigung und gengenden Lohn finden sollten. Die Einfhrung der Nationalwerksttten ist einen Augenblick lang ins Leben ge-treten, hat sich aber als gefhrlich und unmglich erwiesen. Ludwig Philipp erkannte den bodenlosen Abgrund nicht, der seinen Thron und alle Ordnung zu verschlingen drohte,

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 396

1877 - Oldenburg : Stalling
396 - Nunmehr entfaltete sich in ganz Deutschland die hin-gebendste Opferwilligkeit. Alle, von dem einen Gefhle des heiligen Kampfes beseelt, legten nach Krften ihre Gaben auf den Altar des Vaterlandes, ja auch die Deutschen jenseits des Oceans sandten reiche Beitrge zur Untersttzung der Ver-wundeten und Hinterbliebenen. Behufs der Krankenpflege wurden Lazarethe angelegt, Vereine zum Zwecke der Kranken-pflege gebildet, * - und Tausende, Männer und Frauen, traten unter das Zeichen des rothen Kreuzes, das (nach der Genfer Convention) mitten im Toben der Schlacht die schtzen sollte, die sich dem Werke der Liebe und der Barmherzigkeit weihten. Die norddeutsche Armee hatte 13 Armeecorps, von denen jedes zusammen 25 Bataillone, 24 Schwadronen, 16 Batterien ( 6 Geschtze), 9 Munitions-Colonnen, 3 Pionier-Compagnien und 11 Train-Abtheilungen, in Allem 930 Offiziere. 38,400 Mann, 11,900 Pferde und 96 Geschtze hatte. Die Kriegs-strke der Armee betrug ungefhr 500,000 Mann mit 1212 Geschtzen, die sofort ins Feld rcken konnten. Dazu kamen noch die Ersatz-Bataillone (bezw. Schwadronen) und die Besatz-Bataillone, letztere zum Dienste in Garnisonen und Festungen, endlich die Landwehrregimenter; ferner die Streitkrfte der sddeutschen Staaten. Von diesen stellte Baiern 69,000 Mann mit 14,800 Pferden und 192 Kanonen > wozu noch 25,000 Mann Ersatz- und 22,000 Besatztruppen kamen; die baierifche Infanterie fhrte den Werderschen Hinterlader. Wrtemberg stellte 22,000 Mann mit 54 Kanonen und 6200 Pferden, - *) Aller Orten bildeten sich Bereine der freiwilligen Kranken-pflege, an deren Spitze der Fürst von Ple trat, dem sich Tausende ans allen Stnden (der evangelische Johanniter- und der katholische Maltheser-Orden) zur Verfgung stellten. Unter dem Pro-tectorate der Knigin Augusta stand der vaterlndische Frauenverein in fast 400 Zweigvereinen; durch die Victoria-Natioual-Jnvaliven-' Stiftung, durch die Kronprinzessin Victoria ins Leben gerufen, so wie durch die Kaiser-Wilhelms-Stiftuug, wurde fr die Familien der Landwehrmnner und Reservisten, spter fr die Invaliden Sorge getragen. General von Stosch machte sich durch vorzgliche Organi-sation des Verpflegungswesens verdient. Auch die trefflichen Leistungen der Feldpost (Stephan) sind zu erwhnen.

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 494

1877 - Oldenburg : Stalling
- 494 Baues und des geistigen Fortschritts, die Sdstaaten die des i Handels, der Industrie und des Sclavensystems. Unter dem | Einflu eines bedeutenden durch die Ueppigkeit der Vegetation j| gesicherten Reichthums hatte sich hier eine zwar kleine, aber j| mchtige Partei von Grundbesitzern ^herausgebildet, welche, I den Plantagenbau einigen Millionen Sclaven berlassend, sich I wie Patricier und die intelligente, arbeitsame, sclavenlose Be- 1 vllerung des Nordens wie Plebejer betrachteten. Die Scla- j Venfrage fhrte zwischen dem Norden und Sden eine immer < drohendere Spaltung herbei, da die letzteren am Sclavensystem, . in dem sie die Grundlage ihres ungeheueren Reichthums sahen, | mit unbeugsamer Starrheit festhielten. Bei der Einheit und Entschiedenheit ihres Strebens war es ihnen gelungen, bei jj der Besetzung der Prsidenten-Wrde. im Senat, im Nepr- | sentantenhause und in den Regierungsgewalten der Einzel- > staaten das Uebergewicht zu erringen und alle einflureichen Ii Stellen mit Mnnern ihrer Partei zu besetzen, welche den f; Interessen des Sdens huldigten und die Macht der Sclaven ^ Halter durch Gesetze, wie das berchtigte Sclaven-Ausliefe- |j rungsgesetz, zu sichern wuten Endlich aber siegte der Geist | der Humanitt des Jahrhunderts der die schrankenlose Selbst- | sucht der Sclavenstaaten, und diese erlitten durch die Wahl I des republikanischen Kandidaten, des Advocaten Abraham W Lincoln, zum Prsidenten eine so schwere Niederlage, da sie, um ihre Machtstellung besorgt, ihren lngstgehegten Plan der g Losreiung von der Union rasch zu verwirklichen suchten. ; Abraham Lincoln, im Jahr 1809 im Staate Kentucky L geboren, verlor im Alter von sieben Jahren seinen Vater, I einen einfachen Landmann, der mehrere Kinder und kein Vermgen hinterlie. Seine Familie zog nach Indiana, wo: Lincoln bei sehr drftigem Schulunterrichte erst das Vieh htete, dann Lehrling in einer Maschinenfabrik ward und spter auf Dampfschiffen und Eisenbahnen arbeitete. Jmi Jahr 1830 wanderte er nach Illinois aus, wo er auf einem Landgute bei Springsield fr Tagelohn arbeitete, unablssig bemht, seine vernachlssigte Schulbildung zu ergnzen. Spler wurde er Gehlfe in einem Handelsgeschfte, trat alsdann in ein Corps Freiwilliger und zeichnete sich in der Grenzvertheidigung gegen ruberische Jndianerstmme so aus,S

6. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 506

1877 - Oldenburg : Stalling
- 506 1863). Nun konnten sich die Mexicaner nicht lnger halten: Juarez verlie die Hauptstadt (31. Mai) und zog sich nrd-lich nach San Luis Potosi zurck. Am 10. Juni hielt Forey mit Almonte an der Spitze von 15,000 Mann seinen Einzug in Mexico und berief eine Versammlung der Notablen, welche einstimmig die Einfhrung einer beschrnkten Erbmonarchie beschlo und nach dem Wunsche des Kaisers Napoleon den Erzherzog Ferdinand Maximilian von Oestreich zum Kaiser whlte. Maximilian nahm die verhngnivolle Krone an und schlo mit Frankreich einen Vertrag, dem zufolge 25,000 Mann Franzosen in Mexico bleiben und erst dann zurck-gezogen werden sollten, wenn Maximilian aus Fremden und Einheimischen ein Heer zu organisiren vermge. Die Kosten der franzsischen Expedition wurden bis zum 1. Juli 1864 auf 270 Millionen Francs berechnet; von da ab sollten alle Ausgaben fr die Armee aus mexicanischen Staatsmitteln bestritten werden. Sogleich sollten 66 Millionen in Anleihe-scheinen an Frankreich gezahlt werden, dann aber jhrlich 25 Millionen baar. Kaiser Maximilian hielt am 12. Juni 1864 seinen Einzug in Mexico. Er war ein Fürst von hoher Geistesbildung und edlem Charakter, aber obne jene Schrfe und Klarheit des Blickes, ohne jene durchgreifende Thatkraft, welche unentbehr-lich sind, um in einem von Parteikmpfen zerrissenen Lande eine gnzliche Umgestaltung der bisherigen Verhltnisse durch-zufhren! Er trat die Regierung unter trostlosen Aussichten an. Maximilian war nur von der Hlfte des Landes als Souverain anerkannt, und mute die andere republikanische Hlfte, in der Juarez als gesetzlicher Prsident stand, erst erobern. Dazu kam die zerrttete Finanzlage des Landes: die Republik war unter Juarez nicht im Stande gewesen, die an Englnder, Spanier und Franzosen schuldigen Kapitalien zu verzinsen; jetzt sollte sie die Interessen einer wenigstens dreifach so groen Schuld bezahlen und dazu noch ein aus Franzosen, Destreicherit, Belgiern und Einheimischen bestehen-des Heer besolden?' Das war eben so unmglich, als die Befriedigung der einander schroff gegenberstehenden Parteien der Liberalen und Klerikalen. Juarez hatte die reichen Kirchen-

7. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 198

1877 - Oldenburg : Stalling
Da Thiers Kriegsrstungen eine Mehrausgabe von 185 Mill. Fr., die Befestigung von Paris weitere 140 Mill. Fr. verursacht hatte, so sollte der Ausfall in den Finanzen durch eine Erweiterung der Personensteuer gedeckt werden. Eine neue Volkszhlung wurde angeordnet, nach welcher neue Listen fr die Personalsteuer angelegt werden sollten. Eine groe Zahl von Handwerksgesellen, Fabrikarbeitern, Tagelhnern, u. f. to. hatte sich bisher dieser Steuer entzogen, und empfand deren Beitreibung als unertrglichen Druck. Unordnungen und Gewaltthtigkeiten kamen an vielen Orten Frankreichs vor. In Paris machte sich die innere Ghrung in einem Mordanfall auf den Herzog von Aumale Luft, den vierten Sohn des Knigs Ludwig Philipp. Als dieser aus Algerien zurckkehrend am 13. September 1841 an der Spitze seines Regiments in Paris einzog, erscholl in der Vorstadt St. An-toine das Geschrei: Nieder mit Ludwig Philipp! Nieder mit Guizot!" Zugleich fiel ein Schu auf den Herzog von Au-male, der nur durch eine zufllige Bewegung seines Pferdes gerettet wurde. Der Thter Namens Quenisset, frher Sol-bat im Regiments des Herzogs, und wegen eines groben Vergehens zu Kettenstrafe verurtheilt, hatte sich biefer zu entziehen gewut und seine Verurtheilung am Herzoge rchen wollen. Er wrbe zum Tode verurtheilt, von Ludwig Philipp aber zur Deportation nach Norbamerika begnabigt. Der Proze gegen Quenisset lie einen Blick in das Treiben der dmonischen Krfte werfen, die an der Zerstrung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung der Dinge ar-betteten. Es war nicht zu lugnen, da sich die Regierung und Gesetzgebung in den Hnden des Reichthums befand, und da die herrschenden Klassen keineswegs, wie es ihre Pflicht verlangte, bemht waren, diejenigen Klassen, die, weil sie zur Fristung ihrer Existenz nur auf den Ertrag ihrer Denkmal der Kunst knne das Schicksal des auerordentlichen Mannes so treffend bezeichnen, wie seine Grabessttte auf dein erloschenen Vulcane von St. Helena. Der neue Prometheus htte fr immer aus dem Felsen gelassen werden sollen, an welchen er von der Furcht und dem Hasse seiner Feinde geschmiedet worden, und wo Gram und Stolz, wie der Geier an den Eingeweiden des Titaniden an seinem Leben genagt hatten."

8. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 254

1877 - Oldenburg : Stalling
254 - die sich auf Rußland sttzten, waren dagegen. Oestreich wollte mit seiner ganzen Lndermasse in den deutschen Bund treten, fand aber Widerspruch von Preußen, Rußland, auch von England und Frankreich. Baiern stellte ein dreikpfiges Di-rectorium, eine sogenannte Trias auf, Wrtemberg sprach sich fr ein Parlament aus, aber alle diese Vorschlge fanden keinen Beifall. So blieb denn endlich Nichts brig als die Rckkehr zum alten Bundestag, der am 30. Mai 1851 voll-stndig wiederhergestellt war. Die deutschen Grundrechte" wurden in den Einzelstaaten, wo sie anerkannt worden, fr ungltig erklrt, berall traten Verfassungsnderungen in reactionrem Sinne ein. Xviii. Italien in den Jahren 1848 und 1849, Papft Pins Ix. Nachdem die Erhebungen des italienischen Freiheits-strebens im Jahr 1831 durch streichische Waffengewalt unter-drckt worden, schien jede Hoffnung auf nationale Gestaltung Italiens verschwunden zu sein. In allen Staaten herrschte politischer Druck und polizeiliche Ueberwachung aller geistigen Regungen. Im Stillen aber glhte, und zwar am meisten im lombardo-venetianischen Knigreiche, der leidenschaftlichste Ha gegen die streichische Fremdherrschaft und hielt durch Verschwrungen und geheime Gesellschaften den italienischen Volksgeist wach. Wie im Mittelalter, so war auch damals Tod den Deutschen!", d. h. den Oestreichern, die allgemeine Losung. Viele hervorragende Italiener bildeten im Auslande politische Kreise, um durch Wort und Schrift den nationalen Ingrimm zu schren. Unter ihnen machte sich am meisten der Genuese Joseph Mazzini bemerklich, der von London.aus durch Stiftung eines Geheimbundes, das junge Italien ge-nannt, in ganz Italien eine zahlreiche Partei an sich zu fesseln wute.

9. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 395

1877 - Oldenburg : Stalling
- 395 - schirmte die gerechte Sache und gab Sieg und einen Erfolg, der die khnsten Hoffnungen unseres Volkes berstieg. Zur Zeit der Kriegserklrung befand sich die norddeutsche Armee auf vollem Friedensfu. Die Mobilmachung ging mit groer Schnelligkeit und Pnktlichkeit von Statten, und die nach dem Rhein fhrenden Eisenbahnen trugen die Bataillone der Infanterie wie der Artillerie, die Munitions-, Sanitts-, und Fourage - Colonnen zu den Ufern des vaterlndischen Stromes. Da die Eisenbahnen fr den Transport der Heeresmassen und Kriegsbedrfnisse vollstndig in Anspruch genommen wurden, fo trat freilich irrt Handel und Verkehr eine sofortige Stockung ein, und der Finanz- und Kaufmanns-stand erlitt groe Verluste, die aber mit demselben Patriotis-mus ertragen wurden, wie die Strungen des norddeutschen Kstenverkehrs durch die bald eintretende franzsische Blokade. Vermge der ausgezeichneten Heeresorganisation war es mg-lich, da in 14 Tagen beinahe eine halbe Million deutscher Krieger an Frankreichs Grenzen stand. Ein herrlicheres und strkeres Heer hatte Deutschland nie gesehen als das, welches jetzt siegesmuthig, von den Segenswnschen der ganzen Nation begleitet, in den heiligen Kampf zog. Arn 19. Juli, dem Tage der Kriegserklrung, dem 60-jhriger^Todestage der unvergelichen Knigin Louise, trat der vom Könige berufene norddeutsche Reichstag, zusammen; zugleich verfgte der König an diesem Tage die Wiedergeburt des einst von seinem Vater am 10. Mrz 1813, am Geburtstage Louisens, gestifteten Ordens vom eisernen Kreuz. Die Thronrede des Knigs bei Erffnung der Sitzungen des Reichstages verkndete in wrdiger, von dem Bewutsein des Rechtes getragener Sprache, wie die Bemhungen des Knigs, den Frieden zu erhalten, durch den in so leichtfertiger Weise hervorgerufenen Krieg vereitelt seien und sprach in Demuth die Zuversicht aus, da Gott mit der gerechten Sache sein werde. *) Die Rede wurde durch die Adresse des Reichstags in echt patriotischer Weise erwidert. Am 21. Juli schlo letzterer seine Sitzungen, nachdem er einen Kriegscredit von 120 Millionen Thalern bewilligt hatte. *) Am 27. Juli 1870 wurde im ganzen Preuenlande ein auer-ordentlicher allgemeiner Bettag gehalten.

10. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 478

1877 - Oldenburg : Stalling
einen definitiven Frieden verwandelt. Die wichtigsten Be-stimmungen desselben sind folgende: 1) Frankreich tritt an Deutschland den Elsa mit Aus-nhme Belforts, sowie Deutschlothringen mit Metz und Thionville ab (im Ganzen 257 Quadratmeilen mit 1,580,000 Einwohnern, darunter 500,000 Franzosen); 2) Frankreich zahlt an Deutschland als Kriegsentschdigung 5 Milliarden Franken, und zwar die eine noch im Jahre 1871, die anderen in einer Frist von drei Jahren; 3) die deutschen Truppen rumen unmittelbar nach Ratification des Friedensvertrags durch die franzsische Nationalversammlung die Pariser Sdforts und das linke Seineufer. Die Rumung der brigen zwischen dem rechten Seineufer und der Ostgrenze gelegenen Departements wird Seitens der deutschen Truppen allmhlich nach Zahlung der ersten Milliarde und in entsprechender Weise nach Erhebung der weiteren Milliarden erfolgen: die restirenden Summen werden mit 5 Procent verzinst, und zwar vom Tage der Ratisica-tion an gerechnet; 4) die Kriegsgefangenen werden unverzglich zurck-gegeben; 5) die Verwaltung der occupirten Departements wird franzsischen Beamten bergeben werden, jedoch stehen diese unter den Befehlen der deutschen Commandeure. Auer einer Kontribution von 200 Millionen Francs sollte der franzsischen Hauptstadt, deren Presse noch immer in der unverschmtesten Weise eine herausfordernde Sprache fhrte, die Demthigung nicht erlassen bleiben, den Einzug der Sieger in ihre Mauern mit anzusehen. Am 1. Mrz zogen unter den Klngen des Pariser Einzugsmarsches von 1815 etwa 30,000 Mann deutscher Truppen durch die Bar-riere de l'etoile in Paris ein und lagerten auf den Champs Elysees und den benachbarten Pltzen, doch rumten sie nach Ratification der Prliminarien die Stadt bereits am 2. Mrz. Auch bei dieser Gelegenheit bewiesen die sanatisirten Pariser weder Tact noch Wrde, und nur die Ruhe und musterhafte Haltung der deutschen Truppen verhinderten Ereignisse, die schwere Folgen htten haben knnen. Ueberhaupt kennt seit
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